ZIM-KOOPERATIONSPROJEKT

ELaN

Elektronisches Pflaster zur Messung von Laktat im Schweiß

Mit dem Kooperationsprojekt „ELaN“ setzen sich die Unternehmen davendo GmbH und tagltron GmbH sowie das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT), die Technische Universität Hamburg (TUHH) und die Universität Hamburg zum Ziel, ein elektronisches Pflaster zur kontinuierlichen Messung von Laktat im Schweiß während körperlicher Belastung zu entwickeln. Das Projekt wird über zwei Jahre aus Mitteln des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert und hat ein Fördervolumen von etwa 785.000 Euro. Ein entsprechender Antrag wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im August 2012 bewilligt.

Sowohl im Spitzen- als auch mittlerweile im Breiten- und Freizeitsport stellt die Methode der Laktat-Leistungsdiagnostik seit vielen Jahren den Goldstandard zur Einschätzung der individuellen Ausdauerleistungsfähigkeit dar. Unter steigender Belastung kommt es im Muskel zur Bildung von Milchsäure, deren Konzentration sich im Blut, im Speichel und im Schweiß als Laktat (Salz der Milchsäure) widerspiegelt. Anhand der Laktat-Leistungsdiagnostik wird über die Einschätzung der anaeroben Schwelle versucht, eine möglichst genaue Aussage über einen der leistungsbestimmenden Faktoren eines Sportlers (aerobe Kapazität) zu treffen. Die Ermittlung der Laktatwerte geschieht dabei in der Regel über eine Blutentnahme an Ohrläppchen oder Finger des Sportlers. Die Ermittlung der Blut-Laktatwerte stellt das bisher gängigste Verfahren in der Leistungsdiagnostik dar, bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass es stets mit einem invasiven Eingriff verbunden ist. Problematisch erweist sich auch, dass der Wert, der mittels Blutentnahme am Ohrläppchen bestimmt wird, der Laktatkonzentration in der Muskulatur zum Teil erheblich hinterher hinkt. Dies kann bei einer Nicht-Berücksichtigung der Belastungsdauer dazu führen, dass abgeleitete Trainingsempfehlungen zu einer Überforderung des Sportlers führen.

Vor dem Hintergrund des Einsatzzweckes als Sportsensor im Freizeitbereich soll ein preiswerter und einfach zu benutzender bioverträglicher Sportsensor zur kontinuierlichen Messung von Laktatwerten entwickelt werden. Vorteil des Systems ist neben der nicht-invasiven Messung die Möglichkeit, den Sensor als Einwegsensor zu realisieren. Zur Herstellung sollen u.a. Verfahren der gedruckten Elektronik eingesetzt werden, um die Herstellungskosten so gering wie möglich zu halten. Die Auswertung der Sensordaten soll durch am Markt verfügbare mobile Geräte, wie Smartphones oder Pulsuhren, erfolgen. Das elektronische Pflaster soll über eine eigene Energieversorgung und LED-Anzeige verfügen. Die ermittelten Daten sollen dazu dienen, den Trainingszustand eines Sportlers hinsichtlich seiner Ausdauerleistungsfähigkeit zu beurteilen und zur Steuerung des Ausdauertrainings herangezogen werden.

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Short Facts

Projektstart

2012

Laufzeit

24 Monate

Projektpartner

5

Fördervolumen

785.000 €

Projektpartner