ZIM-Kooperationsprojekt

AktivOrthese

Sprunggelenkorthese mit künstlichem Muskel

Mit dem Kooperationsprojekt „AktivOrthese“ setzen sich die Unternehmen CESYS GmbH und GeBioM GmbH sowie das Faserinstitut Bremen e.V. (FIBRE) und die Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (HSU) zum Ziel, eine Sprunggelenkorthese für den Einsatz bei Patienten mit einer Fallfußsymptomatik zu entwickeln. Das Projekt wird über drei Jahre aus Mitteln des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert und hat ein Fördervolumen von etwa 720.000 Euro. Ein entsprechender Antrag wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Dezember 2017 bewilligt.

Das Gehen stellt eine der wichtigsten Arten der Fortbewegung des Menschen dar. Dabei kommen den Füßen als Kontaktglieder zum Boden während der Stützphase sowie den wesentlichen Gelenken zum Rest des Körpers eine zentrale Funktion zu. Somit ist der Fuß-Unterschenkel-Komplex mit dem unteren und dem oberen Sprunggelenk von großer Bedeutung beim Gehen. Neben der Bewegung des oberen Sprunggelenks findet darüber hinaus im unteren Sprunggelenk eine Inversion und Eversion des Fußes statt, vor allem zur Ausrichtung der Fußsohle während des Gehens.

Dieses Verhalten des Fußes beim Gehen kann durch zahlreiche neurologische und muskuläre Erkrankungen oder durch Verletzungen beeinträchtigt werden. Dazu gehören zum Beispiel Traumata, unvollständige Rückenmarksverletzungen, Schlaganfälle, multiple Sklerose, Muskeldystrophien und Zerebralparese. Die biomechanischen Defizite der unteren Extremitäten und ihre damit verbundenen Pathologien beeinträchtigen somit Gelenkbeweglichkeit und Muskelaktivität. Der Hauptgrund für muskuloskeletale Beeinträchtigungen liegt dabei in einer Abschwächung der Plantar- und Dorsalflexoren. So führen zum Beispiel Lähmungen infolge eines Schlaganfalls häufig zu einer Streckspastik im Bein. Dabei ist auch der Tonus der Plantarflexoren stark erhöht und der Fuß kann nicht hochgezogen werden. Beim Gehen wird er deshalb mit dem Vorfuß aufgesetzt und die Fußsohle erreicht erst durch den Druck des Körpergewichtes den Boden.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer aktiven, weichen Sprunggelenkorthese für den Einsatz bei Patienten mit einer Fallfußsymptomatik bzw. ausgeprägten Fußheberschwäche. Zu diesem Zweck soll ein System entwickelt werden, welches den Patienten einen physiologisch „normalen“ Bewegungsumfang im Sprunggelenk erlaubt und damit einen Gang ermöglicht, der biomechanisch „natürlich“ und funktionell ist. Die innovative Sprunggelenkorthese soll den Patienten dabei vollautomatisch in der Gangbewegung unterstützen, gleichzeitig aber so leicht und flexibel sein, dass sie den Träger in der Bewegung nicht einschränkt oder stört.

Die Idee zu „AktivOrthese“ ist im Rahmen des Innovationsnetzwerks BodyTec - Körpernahe Systemtechnik entstanden, das ebenfalls über das ZIM-Programm gefördert wird. Im Zuge der Netzwerkmitgliedschaft werden die Partner aktiv bei der Identifizierung und Initiierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie der Sicherstellung von Finanzierungen durch Fördermittelakquise unterstützt. Das Netzwerkmanagement hat die IWS Innovations- und Wissensstrategien GmbH übernommen, die derzeit eine breite Palette an technischen Innovationsvorhaben betreut.

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Short Facts

Projektstart

2017

Laufzeit

36 Monate

Projektpartner

4

Fördervolumen

720.000 €

Projektpartner